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Die Kämpferin

Abassia Rahmani verlor mit 16 Jahren wegen einer Erkrankung beide Unterschenkel. Heute, zehn Jahre später, sprintet sie an der Para-Leichtathletik-EM in Berlin um einen Podestplatz. Die Geschichte einer unermüdlichen Kämpferin.

Startschuss an der EM 2016: Abassia Rahmani kommt viel zu langsam aus den Blöcken. Doch nach wenigen Metern nimmt sie Tempo auf, überholt eine Sprinterin nach der anderen. Diese Medaille gehört mir!, denkt sie. Federnden Schrittes fliegt sie als Dritte über die Zielgerade. 100 Meter in 14,78 Sekunden. Bronze!

Zwei Jahre später: Abassia Rahmani (26), durchtrainiert, dunkler Teint, lange dunkle Haare, schwarze Augenbrauen über den grossen Augen, mit einem kleinen, silbernen Nasenring und äusserst charmantem Lachen, sitzt vor dem Training in der Kabine der Leichtathletikanlage Deutweg in Winterthur ZH und blickt zurück. Noch vor zehn Jahren habe nichts darauf hingedeutet, dass sie mal an internationalen Wettkämpfen für Menschen mit Handicap um Bestplätze kämpfen würde.

Die Tochter eines Algeriers und einer Schweizerin wuchs in Wila ZH auf, fuhr Snowboard, ritt mit dem Pferd aus, turnte und machte eine kaufmännische Lehre im SBB-Reisebüro. Sie führte das Leben einer ganz normalen Jugendlichen. Bis zu dem Tag, als ein paar – zu Beginn leicht grippeähnliche – Symptome ihr ganzes Leben auf den Kopf stellten.

Eine folgenschwere Diagnose

Meningokokken, lebensbedrohliche Bakterien, lösen bei ihr eine heimtückische Blutvergiftung aus. Die Ärzte versetzen sie ins künstliche Koma. «Die Schmerzen waren zu gross. Mein Kreislauf wäre sonst kollabiert.» Als sie erwacht, sind beide Unterschenkel amputiert – eine lebensrettende Notfallmassnahme. Für die junge Frau beginnt ein langer Weg in ein neues Leben.

Als sie allmählich aus dem Loch herausfindet, das die Krankheit neben all den Zeichen an Beinen, Fingern und Schultern hinterlässt, sagt sie sich: «Entweder gibst du jetzt Gas, oder du lässt es bleiben.»
Die kämpferische Abassia Rahmani entscheidet sich für die Vollgasvariante. Sie gewöhnt sich langsam an ihre Beinprothesen. Erst kann sie nur fünf Minuten lang damit gehen und muss sich gleich wieder setzen. «Wenn du über Monate nur liegst, sind alle Muskeln weg.» Schon den Arm zu heben, ist zu Beginn ein Problem. Schritt für Schritt kämpft sie sich mit Kraft- und Fitnesstraining vom Leben im Rollstuhl zurück in die aufrechte Haltung. Sie fokussiert voll auf ihren Lehrabschluss als kaufmännische Angestellte. «An Leistungssport war damals noch nicht zu denken.»

Zwei Paar Beine zum Wechseln

Heute sind die Beinprothesen ihre besten Freunde. Zwei Paar besitzt sie: eins für den Alltag und eins – die «schönen Beine» – mit verstellbaren Füssen, das ihr sogar erlaubt, hohe Schuhe zu tragen. «Der Unterschied zwischen mir und den meisten anderen ist, dass ich am Morgen nicht meine Schuhe, sondern meine Beine anziehe», sagt sie lachend. Die Prothesen schmerzen auch nicht, wie viele Leute meinen. «Das Gewicht wird an den Knien aufgefangen. Es ist, als würde man in einen Schuh schlüpfen.» Allerdings sei das Rennen mit Alltagsprothesen gewöhnungsbedürftig: «Es fühlt sich an, wie wenn man mit Skischuhen auf den Bus rennt. Es geht zwar, sieht aber nicht sehr elegant aus.»

Im Wartesaal beim Orthopädietechniker entdeckt sie die Ausschreibung für ein Training mit Heinrich Popow: Der deutsche Athlet ist oberschenkelamputiert – und 100-Meter-Sieger der Paralympics 2012 in London. Rahmani meldet sich an. Vor Ort darf sie die federleichten Sprintprothesen aus Karbon testen: «Als ich damit über die Bahn sprintete, war plötzlich die Leichtigkeit von vor der Operation zurück», erzählt sie strahlend.

Statt in die Ferien zu fahren, legt sie ein Jahr lang all ihr Geld zur Seite: 14’000 Franken – die Karbonblades kosten so viel wie ein Kleinwagen. Cheetah heissen sie; das englische Wort bedeutet übersetzt Gepard. Und tatsächlich: Die Federn erinnern an die Hinterbeine der schnellsten Raubkatze der Welt. «Wenn ich damit über die Rennbahn sprinte, kann ich den Kopf komplett abschalten. Ich spüre den Wind im Gesicht und die Geschwindigkeit, das ist für mich pure Freiheit.»

Laufen lernen wie ein kleines Kind: Im Jahr 2014 beginnt sie in der Leichtathletik-Vereinigung Winterthur zusammen mit Athletinnen und Athleten ohne Handicap zu trainieren. «Ich fühle mich extrem wohl hier», sagt sie. Anfangs muss sich Rahmani erst mal an die Rennfedern gewöhnen – was technisch sehr anspruchsvoll ist, wie ihr Trainer Georg Pfarrwaller bestätigt: «Sie musste mit den Blades laufen lernen wie ein kleines Kind.»

Mehr Muskeln für härtere Blades

Langsam fasst sie Vertrauen ins Material, kann sich zu härteren Blades vortasten. Der Härtegrad der Blades bemisst sich nach Körpergewicht und Muskelkraft, und je härter die Federn, desto besser die Vorwärtskraft. Das bedeutet: Je stärker Rahmanis Körper, desto härtere Blades kann sie tragen. Deshalb geht sie im Kraftraum stets ans Limit. «Abassia hat sich in den Kopf gesetzt, Profisportlerin zu werden», sagt ihr Trainer, «und wenn sie etwas im Sinn hat, zieht sie es durch.»
Unterdessen trainiert sie sechs Mal pro Woche, insgesamt 12 bis 16 Stunden. Ihr 70-Prozent-Pensum als kaufmännische Angestellte ermöglicht es ihr, um drei Uhr nachmittags Feierabend zu machen.Danach feilt sie auf der Rennbahn oder im Kraftraum an ihrem grossen sportlichen Traum: ein Podestplatz an den Paralympics. Möglich machen das auch ihre Sponsoren.

Und der eiserne Einsatz zahlt sich aus: An den Paralympics in Rio 2016 erlebt sie ihr zweites grosses Highlight mit dem vierten Rang im 200- Meter-Schlusslauf. Und an der WM in London 2017 sprintet sie über 400 Meter erneut auf Rang vier. An beiden Rennen verbessert sie ihre persönlichen Bestzeiten, trotz einer leichten Knieverletzung und der Nervosität, die sie bisher nie ganz abschütteln konnte: «Ich bin in den Stadien mit Tausenden von Zuschauern auf der Tribüne vor jedem Wettkampf leicht nervös. Doch das gibt mir den nötigen Adrenalinkick fürs Rennen.»

Am 20. und 25. August tritt sie zu den Leichtathletik- Europameisterschaften in Berlin an – ihr Saisonhöhepunkt. «Ich bin parat, fit und so stark wie noch nie!», sagt sie selbstbewusst. Beim Spitzenathletik-Meeting in Luzern ist sie kürzlich mit 13,63 Sekunden über 100 Meter ihre persönliche Bestzeit gelaufen. «Mein grösstes Ziel sind allerdings die Paralympics in Tokio 2020. Dort will ich auch aufs Podest.» Sagts und verabschiedet sich fürs Training in den Kraftraum.

Text: Daniela Schweger
Titelfoto: Marcus Hartmann
Zweites Foto: Olivier Pagés
Dieser Text erschien am 29.10. 2018 im Migros-Magazin.

Hebammen im Flüchtlingscamp

Eliane Reust (*1985) und Laura Alemanno (*1987) betreuen schwangere Frauen und junge Mütter, die sich auf der Flucht befinden. In ihrem ersten Einsatz fuhren die Hebammen mit ihrer mobilen Praxis quer durch Serbien, nun befinden sie sich in Athen und arbeiten unter anderem in diversen Flüchtlingscamps rund um die Stadt.

Frau Alemanno, Frau Reust, Sie betreuen schwangere Frauen in Flüchtlingscamps. Was gehört zu Ihren Aufgaben?

Wir arbeiten in zwei verschiedenen Camps ausserhalb von Athen. In Oinofyta bieten wir einmal pro Woche Schwangerschafts- und Wochenbettkontrolle an. In Skaramagas stehen wir den Frauen für Fragerunden zu verschieden Themen zur Verfügung. Die Fragen von Frauen auf der Flucht klingen ähnlich, wie diejenigen von Frauen in der Schweiz: Frauengesundheit kommt zur Sprache, Familienplanung, Zyklus der Frau, Stillen oder Ernährung des Kleinkindes. Tatsächlich können die schwierigen Verhältnisse jedoch nur schon die Beschaffung von Binden oder Babynahrung zum Hürdenlauf machen.

An zwei weiteren Tagen pro Woche haben wir Hebammensprechstunde bei einer lokalen und stationären Organisation hier in Athen. Je nach Nachfrage bieten wir dort auch einen Geburtsvorbereitungskurs an.

Ansonsten betreuen wir die Mütter und ihre Neugeborene in den Appartements, die ihnen von kleineren oder grösseren Organisationen zur Verfügung gestellt werden. Oft fehlt es den Familien an allem und wir können sie mit dem Nötigsten unterstützen, wie zum Beispiel Hygienematerial, Decken oder Kleidung für das Neugeborene. Stillende Mütter, die über keinerlei Mittel verfügen, unterstützen wir auch mal mit Essens-Paketen.

In Athen gibt es unzählige grössere und kleinere Squats, inoffizielle Unterkünfte, in denen viele der geflüchteten Menschen vorübergehend untergebracht worden sind. Wenn es die äusseren Gegebenheiten erlauben, steht der MAMbrella Bus vor diesen Squats und bietet auch dort den Frauen neben Materialausgabe auch Schwangerschafts- und Wochenbettkontrollen an.

Das tönt nach sehr viel Arbeit.

Ja, der Bedarf an Hebammenbetreuung ist sehr gross und die Tage haben für uns zu wenig Stunden.

Bieten Sie in Ihrer mobilen Hebammenpraxis auch Geburtshilfe an?

Nein, das wäre nicht umsetzbar und aufgrund unserer momentan verfügbaren Mittel gefährlich und unprofessionell. Die Kommunikation mit den Schwangeren ist nicht immer einfach. Wir haben in den meisten Fällen keinerlei Dokumente über die Schwangerschaft oder die Gesundheit der Frauen. Oft sind wir dankbar, wenn wir überhaupt Wissen, wann in etwa der errechnete Geburtstermin ist. Deshalb konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Schwangerschaftsbetreuung, Geburtsvorbereitung, Wochenbettkontrollen und Stillberatung.

Woher stammen die Frauen, die zu Ihnen kommen? Benötigen Sie für die Verständigung Dolmetscherinnen?

Die meisten Frauen, die wir bisher betreut haben, kommen aus Syrien. Doch wir betreuen auch Frauen aus Afghanistan, Kurdistan, dem Irak, Palästina und Marokko. Die Frauen sprechen in den meisten Fällen ausschliesslich ihre Muttersprache und können, wenn dann, nur wenig Englisch. Durch Zufall haben wir eine junge Kurdin kennengelernt, die unter anderem Arabisch, Farsi und Sorani spricht. Sie ist ebenfalls mit ihrer Familie vor Jahren aus dem Iran geflüchtet und hat in diversen Camps auf der Balkanroute gelebt, bevor sie in Athen angekommen ist. Die junge Frau begleitet uns in die Camps und auf den Hausbesuchen. Ohne Sie wäre unsere Arbeit praktisch unmöglich.

Wie gehen Sie mit dem Erlebten um? Und mit kulturellen Unterschieden?

Ich glaube, wir werden erst zu Hause, in der wohlbehüteten Schweiz realisieren, was wir alles erlebt, gesehen und erfahren haben. Zurzeit sind wir Mittendrin und werden mit Geschichten und Eindrücken überhäuft.
Die kulturellen Unterschiede machen unsere Arbeit jedoch auch spannend. Wir sind gezwungen, über den Tellerrand zu blicken und unsere Ansichten mit denjenigen von Frauen aus anderen Kulturgebieten zu verbinden. Als Hebammen können wir ihnen unser erlerntes Handwerk weitergeben. Was wir über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wissen, haben wir an einer Hochschule erlernt. Das Wissen dieser Frauen ist oftmals aus traditionellen Erfahrungen in ihren Herkunftsländern entstanden. Auch wir lernen dazu. Unser Wunsch ist, dass unsere Betreuung einen positiven Einfluss auf ihr Mutter-Werden und Mutter-Sein hat. Diese Arbeit verlangt von uns viel Sensibilität und Offenheit, was zeitweise auch herausfordernd sein kann.

Arbeiten Sie mit anderen Institutionen zusammen? Und wie finanziert sich das Projekt?

Die Startphase finanzierten wir letztes Jahr mit einer Crowdfunding-Aktion. Dank dieser Spenden konnten wir die mobile Hebammenpraxis anschaffen. Nun unterstützen uns unter anderem Grossfirmen wie Farfalla und Ardo. Zwei Kirchgemeinden im Raum Bern und Zürich, die ZHAW und diverse Frauenvereine führen immer wieder Sammelaktionen für MAMbrella durch.
Auch verschiedene Spitäler und eine Arztpraxis in Basel haben uns mit Material für den Einsatz versorgt. Den grössten Teil unserer Sach- und Geldspenden erhalten wir jedoch von Privatpersonen. Wir sind all diesen Menschen unglaublich dankbar für die grosszügige Unterstützung. Zum Beispiel wurde an einem Geburtstagsfest an die Schicksale der Frauen auf der Flucht gedacht. Anstelle eines Geschenks wünschte sich das «Geburtstagskind» eine Spende an unseren Verein. Das Interesse und die Unterstützung all dieser Menschen rührt uns sehr und wir sind sehr froh darum.

Wie lange bleiben Sie noch in Athen?

Wir werden bis vor Weihnachten fix in Athen bleiben und dann im 2019 immer wieder für Einsätze zurückkehren. Während den letzten Wochen haben wir viele Kontakte mit lokalen Organisationen und Personen die sich hier engagieren hergestellt. Dort werden wir jeweils wieder anknüpfen können, wenn wir vor Ort sind. Ausserdem sind wir mit einigen griechischen und Schweizer Hebammen im Gespräch, die uns in der Arbeit ergänzen und unterstützen könnten, sodass der MAMbrella-Bus auch rollt, wenn wir beide nicht gerade vor Ort sind.

www.mambrella.ch

Die Feministin

Franziska Schutzbach ist Mitglied der Gleichstellungskommission Basel-Stadt. Sie arbeitet als assoziierte Forscherin an der Uni Basel und lehrt an verschiedenen Universitäten.

> Webseite von Franziska Schutzbach

Ausnahmsweise veröffentlichen wir hier kein Interview sondern verlinken auf ein Gespräch von Franziska Schutzbach mit der TagesWoche.

Titelbild: Nick Lobeck

Die Bezirksrichterin

Andrea Waldner-Vontobel (*1982) ist Bezirksrichterin am Bezirksgericht Hinwil. Ausserdem engagiert sie sich in Arbeitsgruppen am Obergericht im Bereich Familienrecht. Die Richterin ist erst kürzlich Mutter eines Sohnes geworden.

Frau Waldner-Vontobel, ist das heutige Familienrecht zeitgemäss?

Andrea Waldner-Vontobel: Familienmodelle ändern sich stets. Während noch vor wenigen Jahren die klassische Familie darin bestand, dass der Vater arbeiten ging und die Mutter für die Kinder sowie den Haushalt zuständig war, bestehen heute zahlreiche verschiedene, vollständig akzeptierte Rollenmodelle: Die klassische Hausfrauen gibt es nach wie vor, aber heute sind auch Hausmänner durchaus am Werk. Typisch für unsere Zeit ist die sogenannte Zuverdiener-Ehe, bei der der eine Elternteil 100 % arbeitet, der andere Teilzeit. Auf Grund der besseren ausserfamiliären Betreuungsmöglichkeiten ist ein höheres Pensum möglich als früher. Daneben nimmt aber auch die Anzahl Eltern zu, welche beide nur Teilzeit arbeiten (dafür in höherem Grade).
Nebst den verschiedenen Arbeitsmodellen, die Einfluss auf das Familienleben haben, ist aber auch die Familienzusammensetzung heute nicht mehr homogen: Es gibt Patchwork-Familien, Regenbogen-Familien und eine stattliche Anzahl Familien, bei denen Vater und Mutter nicht mehr zusammen leben.
All diesen verschiedenen Lebensformen muss das heutige Familienrecht gerecht werden und das ist für den Gesetzgeber nicht einfach. Das Gesetz muss möglichst «schlank» gehalten werden. Entsprechend liefert es auch nicht für jede Konstellation die erhoffte Antwort. Es ist alsdann Sache der Rechtsprechung, dem Einzelfall Rechnung zu tragen.

Das heutige Familienrecht wurde erst kürzlich revidiert: Zum einen wurde die gemeinsame elterliche Sorge als Regelfall eingeführt, zum anderen das Unterhaltsrecht komplett überarbeitet und der sogenannte Betreuungsunterhalt eingeführt. Dass das Familienrecht der Realität naturgemäss etwas hinterher hinkt, ist klar: Zuerst muss sich etwas in der Gesellschaft ändern, bevor sich eine Gesetzesanpassung rechtfertigt, beziehungsweise auch angenommen wird.
Es ist Sache der Gerichte, dieses Familienrecht zeitgemäss umzusetzen und dafür zu sorgen, dass es dem Einzelfall bestmöglich gerecht wird.

Wie ist Vereinbarkeit von Beruf und Familie in diesem Beruf?

Wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich persönlich sein wird, werde ich erst nach dem Mutterschaftsurlaub erfahren. Indes bin ich in der privilegierten Lage, mein Pensum auf 50 % reduzieren zu können, ohne, dass sich damit meine Arbeit an und für sich ändern wird. Ich werde in dieser Zeit einfach weniger Fälle und Verhandlungen bestreiten können. Mein Beruf bleibt somit weiterhin abwechslungsreich, spannend und herausfordernd. Das schätze ich sehr.

www.gerichte-zh.ch

Balletttänzerin

Lou Spichtig (21) tanzt, seit sie vier Jahre alt ist. Mit sechs ging sie sechsmal pro Woche ins Balletttraining und mit neun Jahren nahm sie an Wettbewerben teil. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zurzeit ist sie beim Queensland Ballet in Australien engagiert.

Frau Spichtig, was bedeutet Ihnen das Balletttanzen?

Das Tanzen gehört zu mir wie ein Körperteil. Es ist meine vierte Sprache und ein grosser Teil meiner Identität. Ich werde oft gefragt, ob mir das Balletttanzen die Kindheit geraubt hat. Ich würde sagen: Ganz im Gegenteil. Ich war immer glücklich! Und es hat mir mein jetziges Leben ermöglicht. Dank dem Tanz habe ich viele Dinge erlebt, Länder kennengelernt und Menschen getroffen, von denen ich mit einem «normalen» Werdegang nur hätte träumen können.

Woraus besteht das Training einer Balletttänzerin?

Wir arbeiten täglich von 10 bis 18 Uhr, montags bis freitags. Der Tag beginnt mit eineinhalb Stunden Ballettunterricht, danach wird in unterschiedlichen Zeitblöcken geprobt, unterbrochen durch einer Stunde Mittagspause. Finden Vorstellungen statt, arbeiten wir meistens bis 23 Uhr mit einer längeren Pause am Nachmittag. Wie viele Stunden jemand zusätzlich in den Beruf investieren möchte – sei es mit Konditionstraining, Krafttraining, Pilates, Yoga, alleine im Studio oder vor dem Computer – ist ihm selbst überlassen.

Wie bringen Sie Grazie und Ausdruck in alle Bewegungen?

Von Kindheit auf üben wir dieselben Schritte. Die Grazie des klassischen Tanzes kommt dabei von alleine zum Ausdruck. Sehr schnell einmal wird sichtbar, wem die Finesse, die der klassische Tanz benötigt, gegeben ist.

Tanzen Sie auch moderne Tanzstile?

Ja, während meiner Ausbildung an der Tanzakademie Zürich wurde viel Aufmerksamkeit auf moderne Tanzlektionen gelegt. Das gab mir eine gute Basis für mein erstes Engagement am Ballett Zürich, wo viele bemerkenswerte moderne und neoklassische Stücke aufgeführt werden. Das Repertoire des Queensland Ballets umfasst vorwiegend klassischer Tanz, aber auch moderne Stücke.

Haben Sie auf der Bühne noch Lampenfieber?

Nein, höchstens ein Kribbeln im Bauch, bevor ich auf die Bühne trete. Als Teenager litt ich stark darunter. Damals war ich kurz davor aufzugeben, weil mir das Tanzen im Rampenlicht so viel Kraft kostete. Erst als ich Mitglied einer Kompanie wurde und nicht mehr ständig im Vordergrund, sondern in der hintersten Reihe der Gruppe stand, kaum sichtbar, lernte ich, entspannt zu tanzen. Heute ist jeder Augenblick auf der Bühne die Belohnung für die Arbeit im Studio.
Wenn jemand, den ich persönlich kenne, im Publikum sitzt, freue ich mich ganz besonders. Dann habe das Gefühl, nur für diese Person zu tanzen!

Eine Tanzkarriere dauert manchmal nur kurz. Ist es als Ballerina möglich, Mutter zu werden? Oder ist mit der Schwangerschaft die Karriere beendet?

Klar ist es möglich! In den meisten Kompanien sind viele Tänzerinnen auch Mütter.
Ein Kinderwunsch bedeutet nicht gleich das Ende einer Karriere, aber eine riesige Umstellung muss es bestimmt sein.

Was ist ihr grösster Wunsch für die Zukunft?

Ich hoffe, später einmal, auf eine erfüllende Karriere zurückblicken zu können. Klar möchte ich grosse Rollen tanzen, aber wichtiger als Ruhm sind für mich die vielen kleinen Momente, die mein Leben als Tänzerin ausmachen und meistens die schönsten sind.
Nach meiner Zeit auf der Bühne will ich mich für die Schweizer Tanzszene einsetzen. Am liebsten würde ich die Direktion der Akademie übernehmen, an der ich ausgebildet wurde. Wichtig dabei ist mir, dass die Schule weiterhin Kinder, die in der Schweiz leben, auf eine Zukunft in der Ballettwelt vorbereitet. Das sicherzustellen ist mir ein Anliegen.

> Lou Spichtig, Queensland Ballet
> Tanzakademie Zürich

Oper und Gerechtigkeit

Christina Daletska (*1984) ist eine der vielseitigsten jungen Sängerinnen ihrer Generation. Daletska spricht sieben Sprachen und ist offizielle Botschafterin für Amnesty International.

Frau Daletska, wie war ihr musikalischer Werdegang? Wussten Sie schon als Kind, dass Sie Sängerin werden möchten?

Dass ich Musikerin werden sollte, war schon vor meiner Geburt entschieden (kein Witz). Es war jedoch Geige vorbestimmt. Darin unterrichtete mich meine Mutter ab meinem vierten Lebensjahr. Bereits mit 17 spielte ich unter anderen die Solopartie von Tschaikowsky Violinkonzert mit Orchester, trotzdem freundete ich mich nie richtig an mit dem Instrument.

Ich war circa 15 Jahre alt, als mir über Nacht klar wurde: Es soll Gesang werden!
Also lernte ich einfach so für mich ein paar «einfache» Partien wie Aida und Salome. Parallel dazu arbeitete ich in verschiedenen Orchestern als Geigerin – und ich ging noch zur Schule. Erst in der Schweiz habe ich meine ideale Gesangslehrerin gefunden.
Da ich ein absolutes Gehör habe und sehr schnell lerne (was auf die verlorene Kindheit durch Geigenunterricht und «Beinahe-Berufsleben» seit dem vierten Lebensjahr zurückzuführen ist), konnte ich bereits mit 23 als Rosina in Il Barbiere di Siviglia am Teatro Real in Madrid debütieren.

Wann standen Sie erstmals auf einer Bühne?

Mit fünf Jahren. Damals habe ich vor ein paar Hundert Leuten ein Lied unter dem Weihnachtsbaum gesungen. Meine Verwandte (alle Berufsmusiker) erinnern sich noch, dass ich die Melodie zu hoch angefangen hatte – dann aber bei der Schlussnote den Sprung in die Höhe trotzdem schaffte!

Haben Sie eine Lieblingsoper?

Fidelio und La Clemenza di Tito

Gibt es Rollen, von denen Sie träumen?

Es macht generell immer Spass, die Bösewichte zu spielen. 🙂

Sie sind Botschafterin von Amnesty International Schweiz. Was hat Sie dazu bewogen, sich für Menschenrechte einzusetzen?

Die Ungerechtigkeit auf der Welt und mein eigener Charakter. Schon als Kind habe ich mich gegen Unrecht eingesetzt und versucht, Konflikte zu lösen – auch innerhalb der Familie. Dazu kommt das Erlebte im Land meiner Jugend. Als die Ukraine 1991 endlich unabhängig wurde – damals war ich erst sechs Jahre alt – dachte ich, nun ist der Krieg mit Russland endlich und für immer vorbei … Wie bitter hatte ich mich geirrt.

Etwas tun!

Ich glaube generell, dass wir alle – jede von uns – etwas tun kann, um die Ungerechtigkeit auf der Welt zu bekämpfen. Es gibt ganz viele Wege: sei es eine Online-Aktion unterschreiben, einen relevanten Inhalt im Web teilen, an einer Demonstration teilnehmen, eine Spende tätigen – oder zum Beispiel die Länder boykottieren, die die Menschenrechte mit Füssen treten. Stellen Sie sich vor, wie schnell zum Beispiel Tourismus-Staaten reagieren würden, wenn der Tourismus wegen der Landespolitik stark gefährdet wäre! Ich zum Beispiel habe mich von Anfang an verpflichtet nicht in die Länder zu reisen, die die Todesstrafe immer noch vollziehen. Dazu gehören die USA und Japan. In diesen Ländern habe ich deswegen mehrere tolle Engagements abgelehnt.

Foto: Annette Boutellier

> www.daletska.net
> www.amnesty.ch

Innovationschefin

Claudia Pletscher (*1974) ist Leiterin Entwicklung und Innovation bei der Schweizerischen Post.

Frau Pletscher, wie wird man Innovationschefin bei der Post?

Da gibt es wie fast bei allem im Leben verschiedene Wege. Mein Weg war eine Mischung aus Jura- Abschluss, später dann MBA, internationaler Management-Erfahrung und langjähriger Technologienähe. Geprägt haben mich Kundenprojekte aus aller Welt, bei denen der Nutzen, Trends und neue Technologien stets an vorderster Front standen. All dies hat mir eine gute Basis mitgegeben für den Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen. Der Rest ist wohl die Passion für das Zusammenspiel der richtigen Leute an den richtigen Themen – denn Innovation ist selten der Erfolg einer einzelnen Person.

Sie testen gerade ein Drohnenprojekt mit dem Spital Lugano: Die Post-Drohnen transportieren Laborproben zwischen zwei Spitälern. Werden die Drohnen nach der Testphase standardmässig eingesetzt?

In Lugano stehen wir vor der Überführung in den kommerziellen Betrieb. Wir haben seit letztem Jahr über 2’000 erfolgreiche Transporte mit der Drohne im Test durchgeführt.
Weitere Tests wurden diesen Sommer erfolgreich in Zürich und Bern durchgeführt und sind abgeschlossen.

Wie gross ist die Zeitersparnis?

Mit dem Kurier auf der Strasse dauerte die Beförderung in Lugano in Stosszeiten bisher Dreiviertelstunden. Dank des Drohnentransports gelangen die Proben innerhalb von wenigen Minuten zum Labor. Das bedeutet einen grossen Mehrwert für die betroffenen Patienten und die Ärzte.

Die Post ist auch im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) tätig. Was ist das genau?

Künstliche Intelligenz beschäftigt sich mit der Simulation von intelligentem Verhalten durch Algorithmen. Ein solches System hat die Fähigkeit, selbstständig zu lernen, ohne dass ein Mensch eine bestimmte Situation festlegt und ein bestimmtes Verhalten dazu vorgibt oder programmiert. Dazu kommt, dass ein KI-System mit einer gewissen Unsicherheitskomponente umzugehen weiss. In der Post nutzen wir künstliche Intelligenz zum Beispiel im Kundenhelpdesk, wo PostFinance mit einem Chatbot arbeitet. Chatbots sind Dialogsysteme, die das Chatten mit einem technischen System erlauben. KI setzen wir auch im Dokumentenmanagement von SwissPost Solutions ein, wo unsere intelligente Software selber lernt, zwischen unterschiedlichen Dokument-Typen zu unterscheiden. Zum Beispiel ob es sich um einen Vertrag handelt oder um eine Kundenreklamation.

Ich kann seit einiger Zeit online steuern, ob ich Pakete zum Beispiel ins Büro liefern lasse oder lieber bei der Post abhole. Fällt diese Dienstleistung auch in den Bereich Innovation?

Die sogenannte Sendungssteuerung für Pakete ist eine Weiterentwicklung im Kerngeschäft von PostLogisitics, die dank innovativer Technologien möglich wurde. Diese Technologien machen unsere klassischen Dienstleistungen beim Paketversand und -empfang noch attraktiver für unsere Kunden.

Das Internet der Dinge vernetzt physische Gegenstände mit der virtuellen Welt. Wird in Zukunft mein Kühlschrank selbstständig Bestellungen aufgeben? Und was kann das Internet der Dinge sonst noch?

Das Internet der Dinge ist eine sehr wichtige Technologie für die Post. Vor knapp zwei Jahren haben wir die ersten Tests gestartet, inzwischen sind viele unserer Dienstleistungen in der Logistik damit verbunden.

Ein Beispiel ist der kürzlich angekündigte Markttest des «Post Home Button». Das ist ein kleines Gerät mit einem Druckknopf, das drahtlos ein Signal über ein Funknetz an die Post aussendet. Mit einem Druck auf den Knopf und einer Bestellkarte können Privathaushalte Postdienstleistungen nach Hause bestellen. Etwa eine Abholung aus dem Milchkasten oder eine Zahlung an der Haustüre. Wie bei allen Innovationen der Post stehen auch bei IoT-Anwendungen (Internet of Things) der Kundennutzen und die Weiterentwicklung des Kerngeschäfts im Mittelpunkt: Einfachheit für die Kunden und nahtlose Prozessintegration bei der Post – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Dass der Kühlschrank selber bestellen kann, ist technisch schon länger möglich. Die Frage ist jedoch immer, ob eine neue Technologie den Menschen einen Mehrwert bringt oder ein Problem löst. Ist das nicht der Fall, setzt sich eine neue Lösung selten durch – egal welche tolle Technologie dahintersteckt. Bei der Schweizerischen Post stellen wir den Mehrwert einer neuen Lösung stets auf den Prüfstand. Dafür ist das Testen mit Kunden ein ganz zentrales Element auf dem Weg einer Innovation.

Arbeiten Sie im IOT-Bereich mit Partnern zusammen?

Ja, wir arbeiten fast immer mit Partnern zusammen. Wir fokussieren darauf, Technologien, die von anderen entwickelt wurden, auf die Bedürfnisse unserer Kunden masszuschneidern und für Branchenlösungen einzusetzen – und bringen dabei unser Wissen und unsere Erfahrung ein. Dadurch erzielen wir einen optimalen Kundennutzen; gemeinsam mit Partnern sind wir schneller, besser und erst noch günstiger.

Noch eine letzte Frage: Frau Pletscher, welche Innovation – im beruflichen oder persönlichen Bereich – gibt es noch nicht und müsste unbedingt entwickelt werden?

Eine effektive Löschtaste für persönliche Inhalte im Internet.

Madame le Colonel

Oberst Pascale Beucler (*1965) ist eine von sieben Frauen (Stand 2018) in der Schweiz, die den Rang eines Oberst innehat. Die Bern-Jurassierin ist Chef Personelles bei der Militärjustiz.

Frau Beucler, wie kam es, dass Sie vor mehr als dreissig Jahren in die Armee eintraten?

1981 nahm das Stimmvolk den Gegenentwurf zur Volksinitiative «Gleiche Rechte für Mann und Frau» an. Ich habe mir damals überlegt, was das für mich persönlich bedeuten könnte und bin dann zum Schluss gekommen, dass die Frauen nicht nur die gleichen Rechte wie die Männer haben sollten, sondern auch die gleichen Pflichten übernehmen müssten.

Da ich andere Menschen nicht leiden sehen kann und auch über keine handwerkliche Begabung verfüge, kam für mich weder der Rotkreuzdienst noch der Zivilschutz in Frage. Hingegen waren Sicherheit und das Beachten von Regeln stets wichtig in meiner Familie. Deshalb hat sich für mich die Armee geradezu aufgedrängt.

Was ist das Schönste an Ihren beruflichen Aktivitäten?

Ich habe sehr viel kennengelernt, wie zum Beispiel die Geografie der Schweiz, die deutsche Sprache, meine persönliche Leistungsfähigkeiten und ihre Grenzen sowie eine fundierte Arbeitstechnik in den Bereichen Organisation und Planung. Dazu konnte ich ein umfangreiches persönliches Netzwerk aufbauen. Dabei habe ich auch den grossen Wert des kameradschaftlichen Umgangs untereinander kennengelernt.

2016 habe ich zudem die Chance erhalten, für die Militärjustiz tätig zu werden und dabei meine beruflichen und persönlichen Fähigkeiten einzubringen.

Was ist weniger schön?

Der dauernde Konkurrenzdruck untereinander, den ich spüre. Dieser geht übrigens nicht von den Männern aus, sondern von den Frauen. Ebenso liegen mir die sportlichen Aktivitäten nicht besonders.

Was müssen Mädchen beachten, die ebenfalls Offizierin werden möchten?

Bevor sich eine Frau in der Armee engagieren will, sollte sie sicher sein, dass sie überhaupt über die erforderlichen zeitlichen Kapazitäten verfügt. Sie muss auch wissen, dass sie nach absolvierter Rekrutenschule genauso dienstpflichtig ist wie die Männer in der Armee. Ebenso muss sie sich bewusst sein, dass sie mehr als ein Mann leisten muss, damit sie in der Armee akzeptiert wird.

Daran, dass Frauen ihren Platz in der Armee haben und viel bewirken können, habe ich nicht den geringsten Zweifel. Von vielen Kommandanten habe ich gehört, dass die Stimmung und die Einsatzbereitschaft in einer Einheit besser seien, wenn auch Frauen eingeteilt sind.

Welche Frauen müssen unsere LeserInnen unbedingt kennen?

Ich möchte niemanden speziell hervorheben. Vielmehr würde ich den LeserInnen empfehlen, all denjenigen Frauen, die sich mit Engagement, Feingefühl, Warmherzigkeit und oft auch selbstlos mit all ihren Fähigkeiten für die Gemeinschaft einsetzen, diejenige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen.

> Schweizer Armee

Die Sängerin

Brandy Butler was originally born and raised in Reading, Pennslyvania. Daughter to a black father and white mother she was born into a world full of cultural collisions and tastes as wide as the musical spectrum can go. Her mother was an avid musical fan and invested many years teaching Brandy the essential Rodgers and Hammerstein catalog(among others). Her father was a soul and jazz music fan to the extreme. He filled the house with the sounds of Philadelphia, Miles Davis and Stevie Wonder. By the time Brandy was in the 4th grade she had already developed a strong love of music and began to play the flute. This first instrument would guide her educational taste for the rest of her academic career. She finished her high school career with not only honors, but ranked as the number one flute player in her county.

In 1997 she moved to Philadelphia to pursue her love of Jazz and Music at the University of the Arts. It was here in Philadelphia that she found her home: a city dedicated to it’s love of music, and of course sports teams(Go Eagles!). Philadelphia became her permanent residence. She finished with a Bachelor’s in Jazz Studies and spent the years following her graduation teaching Elementary Music in the Philadelphia School District.
In her free time, she was devoted to the cult favorite Philadelphian local band, Saigon Slimm.

In 2003, on a whim, she decided to take a break from music and life in Philadelphia. She found a job in Switzerland as an au-pair for a family outside of Zürich in a small village called Bonstetton. Within months of her move to Switzerland, she began to work for big names such as The Dankners, Seven. Paulo Mendoza, Rolf Stalhofen and many more as a background singer. After landing a spot in 2004 on Florin Ast’s „Astrein“ Tour, she decided to continue her music pursuits in Switzerland.

Fast forward ten years…..

Brandy Butler is one of the most highly respected musicians and vocalists on the Swiss Scene. She has made appearances with almost every major Swiss Artist including Sophie Hunger, Erika Stucky, Sina, Stress, Steff La Cheffe, Phenomden, etc…. She completed her Master’s degree in Musik Pedägogik in 2010. From 2011 – 2014 she grew and successfully ran one of the largest KindermusikTM programs in the world. In 2012 she appeared on The Voice of Switzerland capturing the hearts and minds of many as she appeared in what was „the most discussed moment of the entire series“ in her Battle to Nicole Bernegger. She has toured Europe, America and Africa with bands such as Chamber Soul, Dee Day Dub and Brandy Butler & The Fonxionaires and King Kora. Whether on the European theatrical stage at the Zürcher Schauspielhaus or Münchener Kammerspiele, Internationally acclaimed musical stages such as the Montreux Jazz Fest or even a living room concert, Brandy Butler delights wherever she performs.

Brandy currently resides in Zürich with her daughter, Ruby

Quelle Text und Foto: www.brandybutlermusic.com

Pflegende unterstützen

Madame Malevizia (Pseudonym, *1978) arbeitet als Pflegefachfrau in einem Spital. Mit ihrem Blog macht sie auf die Missstände in der Pflegewelt aufmerksam.

Madame Malevizia, Sie führen als «Pflegehexe» einen Blog für Pflegefachleute. Wofür genau setzen Sie sich ein?

Kurz gesagt dafür, dass Pflegende ihre Arbeit tun können. Mir sind Pflegequalität, Ethik und Menschlichkeit in der Pflege ein grosses Anliegen genauso wie die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal. In der Schweiz hat der Kostendruck im Gesundheitswesen – auch durch die vielen Privatisierungen – massiv zugenommen. Unter dem Profitdenken leidet einerseits die Qualität der Pflege, also die kranken und die alten Menschen, andererseits steht das Personal unter grossem Druck. Pflegende brennen aus, werden krank und/oder sie kehren dem Beruf den Rücken zu.
Mit meinem Blog versuche ich, die Probleme der Pflegenden öffentlich zu machen. Auf politischer Ebene muss jetzt dringend auf den Fachkräftemangel in der Pflege reagiert werden.

Dürften Sie bei einer guten Fee (oder einer Hexe) einen Wunschzettel deponieren: Was würden Sie sich wünschen?

  • Ein Rezept um Pflegefachpersonen zu backen 😉
  • Pflegende, die für sich und ihre Anliegen einstehen
  • Ein Gesundheitswesen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, und nicht einzig der Profit
  • Politiker_innen, die Verantwortung übernehmen und sich um die Probleme im Gesundheitswesen kümmern

> www.pflegehexe.ch