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Chocolatière

Laura Schälchli (*1982) studierte Design-Management in New York und Gastronomische Wissenschaften in Italien. Die Geschäftsführerin von LA FLOR hat gemeinsam mit ihrem Team eine eigene Schokoladenmarke kreiert.

Frau Schälchli, von der Idee zur fertigen Schoggitafel im Geschäft: Wie ist das vor sich gegangen?

Laura Schälchli: Die Idee von LA FLOR entstand bei einem Gespräch zwischen Zelia Zadra, einer weiteren Kollegin (die dann wieder ausstieg) und mir. Zelia (ü20) und ich (u30), führten bereits kleine Unternehmen.

Wir verfolgten die Idee weiter und eines war uns rasch einmal klar, zu zweit wollten wir sie nicht umsetzen. So fragten wir Ivo Müller an, der schon damals persönliche Kontakte zu einem Kakaobauer hatte. Anschliessend auch Heini Schwarzenbach, bei dem ich Rat holte, zum Beispiel betreffend Preis oder Grösse der Schokoladentafel. Er hat viel Erfahrung in der Branche und für uns war es ein Glück, das mit in das Team eingestiegen ist. Später ist Finn Ramseier für die Produktion hinzugekommen.

Die Planung nahm rund drei Jahre in Anspruch. Seit fünf Monaten verkaufen wir vier Schokoladesorten. Weitere (Milchschoggi, weisse Schoggi) kommen bald einmal hinzu!

Sie geben auch Kurse?

Ja. Bei uns ist das so, dass wir ja nicht nur Schokolade herstellen und verkaufen, sondern eine transparente Schoggimanufaktur betreiben. Interessierte kommen zu LA FLOR, um zu erfahren, wie unsere Schoggi entsteht. Wir führen kurze Lehrgänge durch, erklären den Besucher_innen, woher die Kakaobohnen stammen, was passiert, wenn Kakao geröstet, gemahlen, conchiert und temperiert wird.
Die Teilnehmer_innen unserer Kurse können an einer Blindverkostung diverse Schokoladen probieren. Und spätestens in diesem Moment wird der Unterschied von einer industriell hergestellten und einer handgemachten Schoggi klar. Bei uns entsteht der Geschmack durch den Kakao – und nicht etwa durch die Zusätze. Kakaobohnen enthalten über 600 Geschmackskomponenten. Und wie zum Beispiel bei Wein auch, kommt es stark auf das Land an, auf die Pflanze oder das Wetter im Anbauland.

Wie findet man die ideale Kakaobohne?

Eine Sorte haben wir durch persönliche Kontakte in Brasilien gefunden. Dann hat uns jemand einen Schweizer Kakaoverkäufer in Ecuador empfohlen. Dieses Jahr sind wir in Ghana gewesen, um eine Organisation zu besuchen, Tests zu machen und zu schauen. Die Kakaobohnen kommen mit Containern in die Schweiz. Sie sind lange unterwegs. Um Ware am anderen Ende der Welt zu bestellen, braucht es ein gutes Vertrauensverhältnis.

Fotos: ©LA FLOR

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