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Hüttenwartin

Gabi Aschwanden ist Wanderleiterin und Hüttenwartin der Fridolinshütte am nordöstlichen Fuss des Tödi (2111 / 3614 m.ü.M.) im Kanton Glarus.

Frau Aschwanden, Sie führen seit beinah dreissig Jahren jeden Sommer die Fridolinshütte. Das muss ja eine ganz besonders schöne Arbeit sein.

Gabi Aschwanden: Das ist sie. Ich habe ein Leben lang nie einen Job mit festen Arbeitszeiten gehabt und das gefällt mir so. Ich bin in der Natur – und ich bin den unberechenbaren Launen des Wetters ausgesetzt. Ist das Wetter schön, dann gibt es viel Arbeit. Ist es schlecht, kann es einen einschneien. Ich weiss an einem Tag nie, was am nächsten Tag sein wird. Das ist spannend und macht irgendwie süchtig.

Haben Sie schon Pläne, was Sie tun, wenn Sie die Hütte nicht mehr warten können?

Gabi Aschwanden: Bei schönem Wetter bin ich jetzt in der Hütte und arbeite oft im Haus. Ist die Hüttensaison vorbei, dann ist es Herbst. Wenn ich alt bin, möchte ich die Schweiz bereisen, ins Engadin und ins Bündnerland und meine Hüttenkolleginnen und -kollegen besuchen. Das ist meine Vision, wenn ich gesund bleibe.

Ist der Job der Hüttenwartin sehr anstrengend?

Gabi Aschwanden: Es ist wie ein Haushalt mit einem Haufen Leute. Ich putze, koche, räume auf. Doch alleine kann man keine Hütte machen. Ich bin darauf angewiesen, dass andere mit anpacken. Hat man ein gutes Umfeld, so wie ich, dann ist die Arbeit keine grosse Belastung. Man muss sich eben organisieren. Im Tal unten habe ich jemanden der schaut und einen pensionierten Kollegen, der den Heli auslädt. Es ist wie ein Spinnennetz um die Hütte rum mit Leuten, die einem husch, husch helfen können. So ist die Arbeit gut machbar. Vor allem bei so einer kleinen Hütte, wie ich sie habe.

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Ein Porträt von Gabi Aschwanden ist in Daniela Schweglers Buch Bergfieber zu finden.

Links:
www.fridolinshuette.ch
www.bergzyt.ch