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Emilie Lieberherr

(1924 – 2011) war Mitbegründerin des Konsumentinnenforums Schweiz. Gegen Ende der 1960er Jahre fiel Lieberherr erstmals politisch auf, als sie zu einer der führenden Persönlichkeiten im Kampf um das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde. 1969 war sie Präsidentin des Aktionskomitees für den Marsch nach Bern. Sie trat der SP bei und war von 1970 bis zu ihrem Rücktritt 1994 als erste Frau Stadträtin der Stadt Zürich und Vorsteherin des Zürcher Sozialamts. 

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Kunst von Frauen*

Ursina Gabriela Roesch (*1959), Multimedia-Konzept-Künstlerin, Kuratorin, Initiatorin von FAT Zürich (Femme Artist Table) und FATart Schaffhausen 

Frau Roesch, was denken Sie, haben Künstlerinnen heutzutage die gleichen Chancen wie ihre männlichen Kollegen?

Nein, niemals, denn das Geld ist noch nicht auf unserer Seite – und der Mangel an Geld beeinflusst die Existenz jeder einzelnen Künstlerin dramatisch. Gelebte Gleichstellung ist, wenn 50 % der gesprochenen Kulturförderung an Frauen, respektive Künstlerinnen gehen. In diesem Punkt wird der Gleichstellungsartikel weder auf städtischer, kantonalen noch Bundesebene realisiert. 
Heutzutage ist Kunst von Frauen zwar sichtbarer als früher, doch Sichtbarkeit alleine reicht nicht. Das Geld geht nach wie vor an männliche Künstler. Auch stellt sich die Frage, zu welchen Preisen welche Kunst angekauft wird von der öffentlichen Hand. 
Wir vom Netzwerk FAT, FATBoard, FATteam fordern diesbezügliche Transparenz und Korrektur zugunsten der Frauen. Auch rückwirkend. Denn erst mit genügend finanziellen Mitteln kann weibliche Kunst gebührend sichtbar gemacht werden.

Setzt weibliche Kunst andere Schwerpunkte als männliche Kunst?

Weibliche oder männliche Kunst gibt es nicht. Es gibt Kunst von Menschen. Meine Kunst zum Beispiel wird auch als männlich wahrgenommen. Der Blick, die Wahrnehmung ist von unserer Gesellschaft geprägt. 

Früher stiessen Künstlerinnen auf Widerstand: Ihre familiären Pflichten hielten sie auf Trab, ihre Kunst wurde nicht ausgestellt. Wie schafften es Künstlerinnen, wie zum Beispiel Helen Dahm (1878 – 1968) trotzdem, wahrgenommen zu werden?

Helen Dahm ist das Beispiel einer Frau, die keine Familie/Kinder hatte. Sie war eine entschiedene Frau, die ich sehr gerne kennengelernt hätte. Gesellschaftlich hatte sie es wohl nicht ganz einfach, doch sie war eigensinnig genug, ihren Weg trotzdem zu gehen. 

Welche weiteren Künstlerinnen hätten mehr Beachtung verdient?

Alle Frauen*! Damit meine ich mehr Präsenz in Kunstmuseen, Kunsthäuser, Kunsthallen. Mehr Stipendien, Werkbeiträge, Ankäufe zu einem angemessenen Preis, etc.

www.urgart.com
FATart.ch
femmeartisttable.blogspot.ch

Foto/Porträt: Evelyn Kutschera
Titelbild: FATart 2019, vorne Skulpturen von Liz Karvaly, hinten Fotografie von Ursina Gabriela Roesch

Elise Ruepp

(1790 – 1873) war eine Schweizer Pionierin der Frauen- und Lehrerinnenbildung und Schülerin von Johann Heinrich Pestalozzi.E

Früh verwitwet, eröffnete Elise Ruepp 1835 eine private Töchtererziehungsanstalt in Sarmenstorf, die sie 1838 zum Lehrerinnenseminar erweiterte. Bis 1853 leitete sie das Institut gemeinsam mit ihren Töchtern und unterrichtete nach pädagogischen Prinzipien Pestalozzis.

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Susanna Orelli-Rinderknecht

(1845 – 1939) initiierte die Gründung des Zürcher Frauenvereins für Mässigkeit und Volkswohl (ab 1910 Frauenverein für alkoholfreie Wirtschaften). Nach dem Vorbild der englischen Kaffeehäuser eröffnete der Verein 1894 das erste alkoholfreie Restaurant in Zürich und konnte in den folgenden Jahren verschiedene weitere Lokale aufbauen. Sie half ferner beim Aufbau des Volkshauses Zürich mit und gehörte bis 1922 dessen Verwaltungsrat an. 1918 gründete sie gemeinsam mit der Schweiz. Gemeinnützigen Gesellschaft die Schweiz. Stiftung zur Förderung von Gemeindestuben und Gemeindehäusern. Für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Volksgesundheit wurde Susanna Orelli-Rinderknecht. 1919 als erste Frau von der Universität Zürich mit dem medizinischen Ehrendoktor ausgezeichnet.

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Marie Heim-Vögtlin

(1845 – 1916) war die erste Schweizer Ärztin. Sie war die erste Schweizerin, die an der Universität Zürich das Studium der Medizin absolvierte. Und sie war Mitbegründerin des ersten Schweizer Frauenspitals.

Sie setzte die Berufstätigkeit auch nach der Geburt ihrer drei Kinder uneingeschränkt fort. Marie Heim-Vögtling genoss den Ruf einer hervorragenden Ärztin und war sehr beliebt, zumal sie sich auch um die sozialen Notlagen ihrer Patientinnen kümmerte. Ihrer Rolle als Pionierin war sie sich stets bewusst. Sie sympathisierte mit der Frauenbewegung und förderte in Publikationen und Vorträgen das Gesundheitsbewusstsein.

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Marianne Ehrmann

(1795 – 1795) war eine Schauspielerin, Schriftstellerin, Journalistin der Aufklärung. Sie gehörte zu den ersten Romanschriftstellerinnen und Publizistinnen im deutschsprachigen Raum.
Ihr erster literarischer Erfolg stellte sich 1784 mit der “Philosophie eines Weibs” ein, 1788 folgte der autobiografische Briefroman “Amalie: eine wahre Geschichte in Briefen”. Marianne Ehrmann gab die monatlich erscheinenden Frauenzeitschriften “Amaliens Erholungsstunden” (1790-92) und “Die Einsiedlerinn aus den Alpen” (1793-94) heraus, deren Beiträge sie grösstenteils selbst verfasste. Ab 1788 lebte und arbeitete sie in Stuttgart.

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Lina Bögli

(1858 – 1941) war die erste Schweizer Reiseschriftstellerin.

1892 begann Lina Bögli ihre Weltreise durch Australien, Neuseeland, Samoa, Hawaii und die USA. Unterwegs arbeitete sie als Erzieherin oder Lehrerin und verbrachte jeweils ein bis zwei Jahre am gleichen Ort. Zehn Jahre später kehrte sie nach Polen zurück und schrieb ihren Reisebericht in Briefen zuerst auf Englisch (“Forward”, 1905), danach auf Deutsch (“Vorwärts”, 1906). Das Werk erschien in mehreren Auflagen und wurde auch ins Französische übertragen (“En avant”, 1908).

Nach mehrjähriger Lehrtätigkeit an einer Privatschule am Bodensee unternahm Lina Bögli 1910-13 eine weitere Reise nach Japan und China, die sie in “Immer vorwärts” (1915, “En avant toujours!”, 1916) beschrieb. Bei Kriegsbeginn kehrte sie nach Herzogenbuchsee zurück, wo sie bis zu ihrem Tod Vorträge über ihre Reisen hielt und Sprachunterricht ertei

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Iris von Roten

Iris von Roten (1917 – 1990) Juristin, Autorin, veröffentlichte 1958 das Buch “Frauen im Laufgitter”, eine soziologische Analyse der Frauendiskrimierung. Darin setzte sie sich unter anderem für Mutterschaftsversicherungen und Krippen ein, aber auch für eine befreite weibliche Sexualität. Diese Forderungen waren zur damaligen Zeit eine unerhörte Provokation und stiess auf heftige Kritik.

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Carola Meier-Seethaler

Carola Meier-Seethaler (*1927), Philosophin und Psychologin mit psychoanalytischer Schulung, war als Dozentin an einer sozialen Fachschule und als Psychotherapeutin in eigener Praxis tätig. Ihre therapeutischen Erfahrungen bilden den Ausgangspunkt für umfangreiche soziokulturelle Recherchen auf den Gebieten der Frühgeschichte, Archäologie und Ethnologie sowie für die Erforschung von Symbolbildern in Mythologie, Traum und Kunst. Im Zentrum ihrer kulturphilosophischen Schriften steht die Kritik an den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft und an Denkmustern, die zur Diskriminierung des Weiblichen und zur Ausbeutung der Natur führen. Von da aus zeichnen sich Linien zu gerechteren und friedlicheren Lebensentwürfen ab.

www.meier-seethaler.ch